ALLERHEILIGEN als Knirps –
der schlimmste Tag im Jahr.
Frierend und klamm
vor einem Grab zu stehen
das bloß sagte:
Geh' heim.

Die Musik
der freiwilligen Feuerwehr
schwer wie die Erde
die auf die Toten drückte,
die Sonntagsschuhe
versanken im Matsch
und der Pastor
mit Eimer und Sprengel
verstärkte den Regen.

Der kalte Ernst der Zeremonie
an diesen Nachmittagen
wie die dunkle Seite des Mondes,
auf der sich ans Licht zu erinnern
der Schmerz war, es nicht zu sehen.

Erst in der Stille des Abends
der illuminierte Ozean,
das Flackern auf den Gräbern
in roten und gelben Schatten
über Namen sich
und Nacht zu legen,
die Milde des Feuers
in der Endgültigkeit –

doch da waren die Toten
schon längst wieder allein.

 

Gedichte sind keine Mühsal der Interpretation wie uns die Schule sie lehrte. Gedichte sind eine Möglichkeit nach Fragen zu suchen unseren Platz im Leben zu finden.